Inmitten des weitläufigen Krankenhausgeländes von Kumasi befindet sich ein in den Boden eingegrabenes Okomfo Anokye Schwert, das den Geburtsort des Ashanti Königreichs markiert. Genau an dieser Stelle schlossen sich vor vielen Jahrhunderten die verschiedenen Akan Stämme der Region zusammen, um gemeinsam in den Krieg zu ziehen. Das historische Ereignis wurde mit diesem Schwert markiert, das seither unbeweglich in der Erde steckt.

Irgendwann gegen Ende des 16. Jahrhunderts, lange nach der Ankunft der Europäer an Ghanas Küsten, aber noch vor der Gründung der Goldküstenkolonie durch die Briten, versammelte ein Akan Priester namens Okomfo Anokye die Häuptlinge verschiedener Stämme aus der Umgebung an diesem Ort in Kumasi. Er setzte sie in einen Kreis und verkündete dann, dass ein goldener Schemel vom Himmel herabsteigen und auf dem Schoß des Mannes landen würde, der am besten geeignet sei, die Föderation zu führen.

Die Grenze zwischen Fakt und Mythos mag fließend sein, aber seien wir großzügig und nehmen wir an, dass der Stuhl tatsächlich vom Himmel fiel und sich auf dem Schoß von Osei Kofi Tutu I. niederließ. Dem neuen König gelang es, seine Truppen zum Sieg über die mächtigen Denkyira zu führen, die anschließend im aufstrebenden Ashanti Reich aufgingen. Die Ashantis behielten ihre Vorherrschaft in der Region über Jahrhunderte hinweg bei und verschlangen die benachbarten Länder, bis sie ein Gebiet besaßen, das größer war als das heutige Ghana.

Die Besichtigung des Schwertes war eine fantastische Erfahrung, vor allem dank des freundlichen Enthusiasmus unseres Führers, der uns die Geschichte des Goldenen Stuhls und der Entstehung des Reiches erzählte. Er erzählte uns, wie die Hocker der anderen Herrscher alle genau an dieser Stelle begraben wurden und wie das Schwert in den Boden gesteckt wurde, um die Stelle zu markieren. Das Schwert kann anscheinend nicht entfernt werden, aber wir wollten nicht in die Grube springen und es versuchen.

Dies war eine perfekte erste Aktivität in Kumasi, die uns die Entstehungsgeschichte der Ashantis näher brachte: eine faszinierende Kultur, über die wir in den kommenden Wochen noch viel mehr erfahren würden.